Prof. Dr. Peter Aichelburg:
 ZEITREISEN UND WURMLÖCHER (abstract)

In den "Sterntagebüchern" des science fiction Autors  Stanislaw Lem gibt es eine Geschichte in der ein Astronaut alleine in einem Raumschiff durch das Weltall fliegt.  Plötzlich kommt das Raumschiff in einen "Gravitationsstrudel" und  beginnt zu trudeln. Bei dem Versuch gegenzusteuern, bricht die Steuerung.
Er versucht die Steuerung zu reparieren, was ihm aber ohne Hilfe nicht gelingt. Daraufhin wird das steuerlose Raumschiff immer weiter in den Strudel hinein gezogen, der Astronaut hin und her geschleudert, schlägt sich den Kopf  an, und wird bewusstlos. Als er  wieder zu sich kommt, ist eine zweite Person im Raumschiff,
die sich um ihn kümmert. Alsbald erkennt der Astronaut, dass die zweite Person er selbst aus der Zukunft ist, und zwar genau vom nächsten Tag  Der Astronaut von morgen fordert ihn auf mit ihm gemeinsam die zu versuchen die Steuerung zu reparieren, worauf er folgendes antwortet: "Heute ist Dienstag. Wenn du von Mittwoch bist und bis zu diesem Augenblick die Steuerung nicht repariert ist, so geht daraus hervor, dass uns etwas daran hindern wird, sie auszubessern, denn sonst würdest du mich am Mittwoch nicht dazu bewegen wollen, dass ich sie am Dienstag mit dir gemeinsam repariere".

Bereits 1914, also noch bevor Einstein die endgültige Form seiner Gravitationstheorie formuliert hatte, befürchtete er, dass solche Zeitreisen möglich sein könnten, in dem er schreibt  " … In diesem Fall könnte ein und derselbe materielle Punkt in einem beliebig kleinen raum-zeitlichen Gebiet in mehreren voneinander scheinbar unabhängigen Exemplaren vorhanden sein.  Dies widerstrebt meinem physikalischen Gefühl auf das lebhafteste. Ich bin aber nicht imstande, den Nachweis zu führen, dass das Auftreten solcher Bahnkurven nach der entwickelten Theorie ausgeschlossen sei." 

Als der Mathematiker Kurt Gödel eine kosmologische Lösung der Einsteinschen Gleichungen präsentiert,
in der zumindest theoretisch Zeitreisen möglich sind, ist Einstein  irritiert und Gödel zieht daraus den Schluss, dass Zeit nur ein Konstrukt ist und gar nicht existiert.

Was wissen wir heute über Zeitreisen?  Gibt es Raumzeiten, in denen Zeitreisen in die Vergangenheit möglich sind und wie kann man eine "Zeitmaschine" bauen?  Was sind Wurmlöcher und welche Rolle spielen sie dabei? Und wie löst sich das eingangs angeführte Paradoxon?

Stephen Hawking postulierte, dass es unmöglich ist eine Zeitmaschine zu bauen und tatsächlich scheinen
die Einsteinschen Gleichungen uns davor zu bewahren., aber ein letztes Wort darüber ist noch nicht gesprochen.